Post-Pubertät

Ich weiß was ich will. Jetzt doch nicht mehr.
Ich weiß was ich nicht mehr will. Und das ziemlich genau:

  • nicht mehr bei Wind und Wetter in der Ecke rumstehen und rauchen
  • nicht mehr saufen
  • nicht mehr raufen
  • nicht mehr laufen
  • nicht mehr falsch singen
  • in das falsche Wasser springen
  • an den falschen Anker hängen
  • drängeln lassen
  • und vieles gefallen lassen

Ich sage nein. Ich bin jetzt 44 und warte auf mein Leben.
Kommt es mit dem Bus?
Was rede ich für ein Stuss.
Bin ich jetzt ein Songwriter, ein Schneebereiter, grau im Kopf und nicht mehr ganz fit?

Apropos. Grau.
Das erste graue Haar ist gesichtet.
Wo die Nummer eins, da auch Nummer zwei und drei.
Dann ist es nun so weit.

Was für eine Zeit ist es jetzt?
Ist es zu früh und ich zu spät?
Oder umgedreht?
Bin ich post oder pre oder tätärätä?
Zu jung, zu alt, zu blond, zu grau, zu irgendwas.
Das ist ein …. s.

Ich bin Mutter. Mutter einer jungen Frau.
Eine Frau. Eine in die Jahre gekommene, junge Ehefrau.
Ein Baby? Jetzt? Ich bitte dich.
Warum denn nicht?

Gelernt und wieder vergessen.
Kennengelernt, getrennt, wieder getroffen.
Betroffen, geweint, gemein und aggressiv.
Gezweifelt, bestätigt, gelacht und Mut gemacht.

Fragen? Ich will Antworten.
Irgendwann. Das gibt es nicht mehr.
Die Zeit rast.Ich bleib stehen. Will nicht rasten und rosten. Will weiter gehen.
Und doch zurück. Holen, was ich einst vergaß mitzunehmen.
Mein Lachen und meine Freud.
Ich vermisse Euch.

Ach jetzt komm. Lass dich nicht gehen.
Strammes Mädel, es wird schon gehen.
Immer weiter und grad aus.
Und ich bin Micky Maus.

Das musste jetzt mal raus …

2 COMMENTS

  1. Michaela | 2nd Mai 16

    Liebe Antje,
    sehr cooles Gedicht 🙂
    Nur mit dem laufen fang ich gerade erst an.

    • Antje
      Antje | 3rd Mai 16

      (: Danke Michaela. Das musste einfach raus…

Dein Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*